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BVV-Anträge

Anträge

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Antrag: B-Pläne für den Gewerbekiez Herzbergstraße zur Sicherung des produzierenden Gewerbes

27. Oktober 2020

Das Bezirksamt wird ersucht, als Nachgang der Aufnahme der IST-Analyse zur Situation an der Herzbergstraße, mit einer hohen Priorität die Aufstellung von B-Plänen rund um die Herzbergstraße anzugehen. Die geltende Priorität im Bezirksamt Lichtenberg bzgl. der Bearbeitung von B-Plänen zum Wohnungsbau und zur Schaffung von sozialer Infrastruktur soll bestehen bleiben, aber bzgl. Gewerbe sollte die Priorität in der Regelung und Sicherung des Gewerbegebietes Herzbergstraße liegen. Gerade der Schutz und die rechtliche Sicherung des Bereichs des produzierenden Gewerbes (Sicherung des Entwicklungskonzepts für den produktionsgeprägten Bereich) sollte hierbei forciert werden.

Die Ergebnisse der Ist-Analyse und des Rahmenplans Herzbergstraße sollen hierbei in die Aufstellungsbeschlüsse mit einfließen.

Begründung:

Im Herzen Lichtenbergs liegt der größte innerstädtische Gewerbekiez Berlins. Von der Landsberger Allee bis runter zur Bornitzstraße, eingerahmt durch die Rusche-, Vulkanstraße und den Landschaftspark Herzberge, pulsiert ein großer Teil des wirtschaftlichen Lebens in Lichtenberg. Auf etwa 190 Hektar Fläche siedeln ca. 850 Unternehmen, die ca. 8400 Menschen beschäftigen. Darunter befinden sich viele sehr erfolgreiche und innovative Betriebe, die in der ganzen Welt Kund*innen bedienen. Diesen Kiez rund um die Herzbergstraße gilt es zu schützen und zu fördern. Diese Aufgabe verfolgt der Bezirk zunehmend forcierter und hierbei sollte es – gerade aufgrund des Ducks, den das produzierende Gewerbe erfährt und die Gefahr vor Verdrängung weiter zunehmend besteht – zu weiterer Schaffung von Planungsrecht kommen.

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Antrag: Gedenktafel für das Mordopfer Kurt Schneider – Todesopfer rechter Gewalt in Lichtenberg

23. September 2020

Das Bezirksamt wird ersucht, die Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg bei der Realisierung ihres Projekts „Eine Gedenktafel für Kurt Schneider“ zu unterstützen.

Die Gedenktafelkommission soll die Initiator*innen dabei fachlich begleiten.

Begründung:

In Zeiten des offensichtlichen Zunehmens rechtsextremistischer Auftritte in Deutschland ist eine dauerhafte öffentliche Erinnerung an den Mord an Kurt Schneider geboten.

In der Nacht vom 05. zum 06. Oktober 1999 wurde der Arbeitslose Kurt Schneider in der Grünanlage auf dem ehemaligen Friedhof zwischen Ruschestraße und Rudolf-Reusch-Straße zunächst brutal misshandelt und beraubt. Täter war eine Gruppe junger Männer aus rechtsextremem Milieu. Sie kehrten nach Alkoholzuspruch in einer nahegelegenen Wohnung zu dem Wehrlosen zurück, um die vorangegangene Tat durch seine Tötung zu verdecken. Er wurde erneut schwer misshandelt und schließlich erstochen.

Die Täter wurden schnell gefasst und zu hohen Strafen verurteilt. Dabei sah das Gericht politische Motive als nicht gegeben an. Nach der Veröffentlichung von nachträglichen Rechercheergebnissen zu diesem Fall wie auch zu anderen ähnlichen Vorkommnissen als „Klassifikation politisch rechter Tötungsdelikte – Berlin 1990 bis 2008“ im Universitätsverlag der TU Berlin 2018 ist inzwischen der ermordete Kurt Schneider in die Statistik des Bundesinnenministeriums vom 12.06.2018 über „Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland“ – Bundestagsdrucksache 19/2769 – aufgenommen worden.

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