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Warum gibt es noch immer kein Ehrengrab für Oskar Ziethen?

Warum gibt es noch immer kein Ehrengrab für Oskar Ziethen?

Ist Oskar Ziethen dem Bezirksamt egal? Anderthalb Jahre ist es her, dass die Bezirksverordnetenversammlung das Bezirksamt aufgefordert hat, dafür zu sorgen, dass Lichtenbergs erster Bürgermeister Oskar Ziethen ein Ehrengrab im Bezirk bekommt.

Mit Ehrengrabstätten werden Verstorbene gewürdigt, die zu Lebzeiten hervorragende Leistungen mit engem Bezug zu Berlin erbracht oder sich durch ihr überragendes Lebenswerk um die Stadt verdient gemacht haben. Das Grab Oskar Ziethens auf dem ehemaligen Friedhof Gotlindestraße soll nach dem Willen der BVV künftig dazugehören. Über die Anerkennung als Ehrengrabstätte entscheidet der Senat. Das Bezirksamt hätte also lediglich einen Brief an die Senatskanzlei schreiben müssen. Passiert ist seither – nichts. Wie eine Anfrage des damaligen Antragstellers Henning Wolff (SPD) ergab, hat das Bezirksamt bisher keine Schritte unternommen. „Dies lag an unklaren Zuordnungen“, wie das Bezirksamt in seiner Antwort schreibt.

Für Henning Wolff ist das nicht hinnehmbar: „Die Antwort ist ein Armutszeugnis. Entweder ist das Bezirksamt nicht willens oder nicht fähig, sich für Oskar Ziethen einzusetzen.“ Unklare Zuständigkeiten will er nicht gelten lassen: „Angesichts der Bedeutung Oskar Ziethens für den Bezirk hätte der Bezirksbürgermeister das Anliegen zur Chefsache machen müssen, wenn seine Ämter sich nicht einig sind.“

Der Fraktionsvorsitzende Kevin Einenkel ergänzt: „Dass ein Anliegen der BVV einfach so für anderthalb Jahre liegen bleibt, wirft ein schlechtes Licht auf das Bezirksamt. Leider ist das kein Einzelfall. Wir fordern das Bezirksamt dringend auf, die BVV künftig besser zu respektieren.“


Geschrieben von: Lisa-Marie Sager