Skip to main content

ZEUS-Projekt in Lichtenberg – Zwischen Anspruch und unklarer Zukunft

ZEUS-Projekt in Lichtenberg – Zwischen Anspruch und unklarer Zukunft

Mit dem Projekt ZEUS sollte in Lichtenberg ein innovativer Ansatz erprobt werden, um ehrenamtlich Engagierte gezielt für Aufgaben im Bevölkerungsschutz auszubilden.

ZEUS – das steht in diesem Fall für: Zertifizierte Ehrenamtliche Unterstützungskräfte im Bevölkerungsschutz. Die Idee hinter ZEUS war, dass Bürger*innen eine qualifizierte Schulung erhalten, um im Katastrophen- oder Krisenfall dem Bezirksamt unterstützend zur Seite zu stehen.

Bereits im vergangenen Jahr fand ein erster Ausbildungsturnus statt, an dem mehrere Ehrenamtliche teilnahmen. Danach kam das Projekt aufgrund personeller Veränderung ins Stocken, weshalb die Weiterführung über Monate hinweg ruhte.

Beim Blaulichttag gab Bezirksbürgermeister Martin Schaefer bekannt, dass das ZEUS-Projekt künftig beim DRK angesiedelt werden soll. Für die beteiligten Ehrenamtlichen kam das überraschend und warf etliche Fragen auf. 

Um Klarheit über die Zukunft des Projekts zu erhalten, hat die SPD-Fraktion nachgefragt (KA/0994/IX). Schwerpunkt der Fragen war, welche Aufgaben die Ehrenamtlichen künftig beim DRK übernehmen, wie sie eingegliedert werden und wie die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren für den Bevölkerungsschichten organisiert werden soll.

Die Antworten des Bezirksamts fielen eher knapp aus. Details seien noch in Klärung. Ziel sei es zwar, die bisher ausgebildeten Ehrenamtlichen einzubinden, allerdings bleibe dies ihre individuelle Entscheidung. Auch zur Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren gebe es noch keine finalen Vereinbarungen. Die Antworten machten deutlich, dass auch weiterhin noch zu viele Fragen ungeklärt sind und fraglich ist, ob die Ehrenamtlichen in den Prozess mit einbezogen wurden. Besonders dieser Punkt ist schade. Das ZEUS-Projekt hat großes Potenzial, doch das Bezirksamt hat für die praktische Umsetzung noch sehr viele offene Fragen zu klären. 

Weder zur genauen Rolle des DRK noch zu den künftigen Aufgaben der Ehrenamtlichen oder zur finanziellen Ausgestaltung konnte das Bezirksamt bisher konkrete Angaben machen. Auch die Frage, ob die bisher ausgebildeten Ehrenamtlichen weiter aktiv bleiben, ist noch ungeklärt.
Damit bleibt der Eindruck, dass ein ambitioniertes Projekt, das die Resilienz des Bezirks im Katastrophenschutz stärken könnte, derzeit ohne klare Perspektive ist. Die SPD-Fraktion wird an diesem Thema dran bleiben, um Verbindlichkeit herzustellen und sicherzustellen, dass das Engagement der bereits ausgebildeten Freiwilligen nicht ins Leere läuft.

Anne Meyer – Sprecherin für Partizipation


|

Geschrieben von: Lisa-Marie Sager