Gedenktafel für das Mordopfer Kurt Schneider – Todesopfer rechter Gewalt in Lichtenberg

Die SPD Fraktion Lichtenberg setzt sich mit einem Antrag für die Bezirksverordnetenversammlung am 8. Oktober 2020 dafür ein, die Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg bei der Realisierung ihres Projekts „Eine Gedenktafel für Kurt Schneider“ zu unterstützen.

In der Nacht vom 05. zum 06. Oktober 1999 wurde der Arbeitslose Kurt Schneider in der Grünanlage auf dem ehemaligen Friedhof zwischen Ruschestraße und Rudolf-Reusch-Straße zunächst brutal misshandelt und beraubt. Täter war eine Gruppe junger Männer aus dem rechtsextremen Milieu. Sie zogen sich zunächst in eine nahegelegene Wohnung zurück, kehrten aber kurze Zeit später wieder, um die vorangegangene Tat durch seine Tötung zu verdecken. Er wurde erneut schwer misshandelt und schließlich erstochen.

Die Täter wurden schnell gefasst und zu hohen Strafen verurteilt. Dabei sah das Gericht politische Motive als nicht gegeben an. Nach der Veröffentlichung von nachträglichen Rechercheergebnissen zu diesem Fall im Universitätsverlag der TU Berlin 2018 ist inzwischen der ermordete Kurt Schneider in die Statistik des Bundesinnenministeriums über „Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland“ – Bundestagsdrucksache 19/2769 – aufgenommen worden.

Manfred Becker, Sprecher für Kultur der SPD-Fraktion, dazu: „Kurt Schneider wurde Opfer rechter Gewalt in Lichtenberg. Mit der Gedenktafel wird sein persönliches Schicksal sichtbar gemacht und es entsteht ein weiterer Ort des Gedenkens in Lichtenberg. Die SPD-Fraktion Lichtenberg unterstützt mit dieser Antragstellung die  gesellschaftlich wichtige Arbeit der Antifaschistischen Vernetzung Lichtenberg zur rechtsextremen Gewalt.“

Dirk Liebe, Sprecher für Demokratie und Toleranz der SPD-Fraktion, ergänzt: „Die Opfer rechter Gewalt dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Nur eine aktive Gedenkkultur trägt dazu bei, aufzuklären und rechte und rassistische Gewalt sichtbar zu machen.“


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