Ein scheinbar harmloser Fuchs ist als Motiv eines T-Shirts der Marke Thor Steinar zu sehen. Doch es verbirgt sich mehr dahinter…
Es ist eine Anspielung auf den Wüstenfuchs genannten Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der während des Nationalsozialismus in Afrika Krieg geführt hat und eine Ikone der Neonazis darstellt. Es lassen sich zahlreiche Zufälle solcher Art im Sortiment von Thor Steinar finden. Die Verbindung mit dem Zweiten Weltkrieg und die Runensymbolik haben dazu geführt, dass sich die Modemarke bei Rechtsextremen nach wie vor steigender Beliebtheit erfreut. Im Deutschen Bundestag, im Olympiastadion, beim HSV, St. Pauli und vielen weiteren Fußballvereinen ist das Tragen von Thor Steinar per Hausrecht verboten. Darüber hinaus wird die Marke vom Brandenburger Verfassungsschutz beobachtet. Die Firma streitet zwar jeden Zusammenhang zum Rechtsextremismus vehement ab und setzt juristisch Gegendarstellungen in der Presse durch. Doch wird weiter Geld mit Anspielungen auf den schlimmsten Teil der deutschen Geschichte verdient. Wer wirklich gegen Rechtsextremismus ist, nimmt solche zweifelhaften Artikel aus dem Sortiment.
Lonsdale hat es vorgemacht: nachdem die Londoner Marke festgestellt hat, dass sie in Neonazis Kreisen beliebt ist, hat sie sich öffentlich vom Rechtsextremismus distanziert und finanziert bewusst antirassistische Projekte. Thor Steinar wird in Lichtenberg im Ring-Center und im Linden-Center im Geschäft von Doorbreaker verkauft, sowie im Wearwolf-Shop in der Konrad-Wolf-Straße, in dem es auch noch andere bei Rechtsextremen beliebte Marken zu kaufen gibt, die offen zur Gewalt aufrufen. Die SPD-Fraktion hat einen Antrag in die BVV eingebracht, in dem das Bezirksamt aufgefordert wird, einen Runden Tisch mit Gewerbetreibenden und Vermietern einzurichten, um einerseits über die Marke aufzuklären und andererseits um Handlungsoptionen zu erörtern. Es geht aber nicht nur um den Verkauf rechts-extremer Kleidung, sondern generell um rechtsextreme Wirtschaftsunternehmungen. Rechtsextremismus darf nicht zur Normalität werden!
Das Centermanagement des Ring-Centers hat bereits reagiert. Mehrere Gespräche mit den Inhabern von Doorbreaker blieben allerdings erfolglos. Jegliches Bemühen wurde mit dem Hinweis, dass es sich um eine normale Marke handele, abgeblockt. Zu ähnlichen Argumentationen ist es im Linden-Center gekommen. Gegen das Geschäft im Ring-Center wurde Räumungsklage erhoben. Auch der Wearwolf-Laden in der Konrad-Wolf-Straße muss nach der Kündigung durch den Vermieter ausziehen.
Autor
Erik Gührs, stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion Lichtenberg
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