Endlich: Keine Biomasse-Kraftwerke am Standort Klingenberg

Mit großer Erleichterung informieren die Lichtenberger Zählgemeinschaftspartner SPD, CDU und Bündnis90/Die Grünen darüber, dass die beiden riesigen Biomasse-Kraftwerke in der Rummelsburger Bucht am Standort Klingenberg nicht realisiert werden. Auf dieses Ziel hatten sich die drei Partner in dieser Wahlperiode verständigt.

Vattenfall Europe, Eigentümer des Kraftwerks Klingenberg, hatte geplant, dort außer dem von der Zählgemeinschaft unterstützten modernen Gaskraftwerk zur langfristigen Sicherung der Fernwärmeversorgung Berlins, zwei riesige Biomasse-Kraftwerke für die Strom-Erzeugung zu errichten. Dieses Vorhaben war von Beginn an umstritten. Zwar ist der Einsatz von Biomasse eine Komponente in einem zukunftsfähigen Energiemix, jedoch führt der massenhafte Einsatz von Biomasse zu Konflikten mit dem Umwelt- und Naturschutz sowie Flächenkonkurrenzen mit der Nahrungsmittelproduktion. Für den Betrieb der Anlagen wären jedes Jahr 700.000 Tonnen Holz aus aller Welt verheizt worden. Der Holzverbrauch der Anlagen wäre so groß, dass beispielsweise alle nach den Feiertagen entsorgten Berliner Weihnachtsbäume gemeinsam die Anlagen lediglich wenige Minuten hätten befeuern können.

Die Zählgemeinschaftpartner hatten von Vattenfall gefordert, ausschließlich Biomasse aus nachhaltiger Produktion einzusetzen. Zudem äußerten sind die Partner sehr skeptisch bezüglich der mit dem Materialtransport und der Aufbereitung der Biomasse am Standort verbundenen Lärm- und Umweltbelastungen.

Unter diesem Druck hat Vattenfall Europe nun mitgeteilt, dass sie die Planung für die Biomasse-Kraftwerke aufgeben. Das Bezirksamt Lichtenberg hat in seiner letzten Sitzung entsprechend beschlossen, diese Ziele des Bebauungsplanes aus den Entwürfen zu streichen (vgl. Beschluss zur Vorlage 155/2012 – B-Plan 11- 58 Altstandtort Kraftwerk Klingenberg).

Hierzu erklären die Fraktionsvorsitzenden der Zählgemeinschaftspartner Erik Gührs, Gregor Hoffmann und Michael Heinisch:

„Lebendige Bäume sollen in Lichtenberg zum kinder- und familienfreundlichen Bezirk und zum Klimaschutz beitragen und nicht Rund um die Uhr tonnenweise verfeuert werden. Deshalb begrüßen wir die Entscheidung zum Planungsstopp für die Biomasse-Kraftwerke sehr. Nun können wir uns der tatsächlichen Zukunft des Alt-Standortes Klingenberg widmen. Was wird aus den denkmalgeschützten Gebäuden an der Köpenicker Allee nach Abschaltung des maroden Braunkohle-Kraftwerks in wenigen Jahren? Was wird aus dem Hafen? Es wird eine Aufgabe der nächsten Monate sein, für das Areal nachhaltige Ideen zu entwickeln.“


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