
Spaziert man am frühen Vormittag auf den Wegen des Landschaftsparks Herzberge, kann man Vögel in den Baumkronen beobachten und begegnet auch dem ein oder anderen Fuchs. Bei gutem Wetter scheint die Sonne warm durch die Äste und auf die großen Wiesen. In Mitten dieser Idylle liegt die Stadtfarm Berlin. Frau Kuhlemann, eine der Gründer*innen gab uns kürzlich ein Interview.
Die Stadtfarm wurde 2015 offiziell gegründet und 2017 eröffnet, doch schon 2011 schufen die vier Gründer*innen den ersten Prototyp. Sie kannten bereits viele Projekte aus dem tropischen Raum für ökologische Kreislaufwirtschaft, jedoch ließen sich diese hier nur schwierig umsetzen. Die bisher gängige Aqua-Ponik bot sich nicht an, da das Verfahren nicht weitreichend genug war. Sie wollten einen geschlossenen Nährstoffkreislauf schaffen, um Boden zu fördern, auf dem sie die Pflanzen ziehen können. So entwickelten die Vier das System der Aqua-Terra-Ponik, wobei die Nährstoffe aus den Fischbecken direkt in Terraboden gebracht werden, auf dem Pflanzen optimal gedeihen können. Zehn Leute arbeiten derzeit in der Stadtfarm, die sich in alle Aufgabenbereiche von Aufzucht über Vertrieb bis Marketing verteilen.
Die Stadtfarm hat neben den Aufzucht-Hallen auch ein Besucherzentrum und einen kleinen Hofladen. Einmal im Monat gibt es einen Markt, auf dem auch Partner vertreten sind. Frau Kuhlemann erklärt, dass viele dieser Partner häufig Start-Ups sind, die sich Resonanz auf ihre neuen Produkte erhoffen. Das wichtigste Augenmerk in der Auswahl ihrer Partner liegt für die Stadtfarm bei lokaler und nachhaltiger Erzeugung.
Nachdem die Stadtfarm im Landschaftspark bald seit drei Jahren den Menschen offen steht, wird es künftig noch einen zweiten Standort in Rummelsburg geben. Auch sind sie im Gespräch um in weitere Städte zu expandieren. Eine gute Sache um lokale Landwirtschaft wieder näher an den Menschen zu bringen und ihn über sein Konsumverhalten nachdenken zu lassen. Zum Schluss erläutert Frau Kuhlemann, dass es gar nicht so sehr darum geht die Menschen umzuerziehen, doch jeder sollte ein wenig darauf achten, was er dazu beiträgt, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Und an vorderster Front ist der Staat in der Verantwortung, Maßnahmen dafür zu ergreifen, Fördermittel für derlei Projekte zu ermöglichen und im großen Stil umzudenken – das sollte uns Allen ein Appell sein, der Umwelt und damit auch uns zu Liebe.