In die BVV-Sitzung am 30.08.2018 bringt die SPD-Fraktion folgenden Antrag ein:
Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, ein Ansiedlungs- und Personalgewinnungskonzept für Erzieherinnen und Erzieher zu erstellen. Dieses Konzept soll erreichen, dass die Fachkräftequote für Erzieherinnen und Erzieher in Lichtenberg erhöht wird und somit mehr Kitaplätze angeboten werden können. Das oberste Ziel soll sein, dass viele angehende und ausübende Erzieherinnen und Erzieher in Lichtenberg in einer Lichtenberger Kita arbeiten. Die Möglichkeiten der gezielten Anwerbung von Fachkräften, bspw. auch mit der Möglichkeit im Bezirk Lichtenberg zu wohnen und zu arbeiten, sollten stärker genutzt werden! Als Leitlinie für das zu erstellende Konzept sollte gelten:
„Lichtenberg ist der Bezirk in Berlin, in dem Erzieherinnen und Erzieher gerne arbeiten, leben und sich engagieren. Im Wettbewerb um die besten Fachkräfte setzen sich öffentliche wie auch freie Träger in Lichtenberg häufig durch.“
Um dieses Konzept breit und wirksam zu formulieren, sollte:
- geprüft werden, wie in Lichtenberg der Beruf des Erziehers bzw. der Erzieherin attraktiver gestaltet werden kann (bspw. Arbeitszeitmodelle, besondere Angebote in der Arbeitsvertragsgestaltung, Prämien, Betreuungsquoten, Gesundheitspräventionen, Wohnangebote und mögliche weitere bzw. andere Anreize).
- Ideen zur „Lichtenberger Fachkräftesteigerung im Kitabereich“ mit dem Eigenbetrieb, Trägern, Initiativen und Hochschulen in Lichtenberg erörtert und Ziele formuliert werden. Zudem sollte gemeinsam mit einer Hochschule evaluiert werden, welche Hindernisse und unattraktiven Elemente (neben der Bezahlung) in Lichtenberg existieren, um hier als Erzieherin bzw. Erzieher tätig zu werden.
- eine Imagekampagne und Werbekampagne für dieLichtenberger Kitas direkt an den entsprechenden Fach(hoch)schulenstarten, so dass sich Lichtenberg hier durch Poster, Broschüren,
Werbeveranstaltungen etc. als attraktiver Arbeitsort für Erzieherinnen und Erzieher präsentiert. - mit den Wohnungsunternehmen Möglichkeiten erkundet werden, wie Wohnungen für Erzieherinnen und Erziehern, die in Lichtenberg ihrem Beruf nachgehen möchten, zur Verfügung gestellt werden können; ggf. im Bündnis für Wohnen nach Kooperationspartnern gesucht werden.
- mit den öffentlichen und freien Träger erörtert werden, wie spezielle Kitaplätze für die Kinder von Erzieherinnen und Erziehern, die in Lichtenberg ihrem Beruf nachgehen möchten, verkehrsgünstig zur Verfügung gestellt werden können. Hier könnten Partnersysteme zwischen Kitastandorten entwickelt werden, da viele Erzieherinnen und Erzieher ihre eigenen Kinder nicht am eigenen Arbeitsplatz unterbringen möchten.
- ein „Bündnis für bessere Betreuung in Lichtenberger Kitas“ auf dem Weg gebracht werden, in dem Maßnahmen zur Arbeitsentlastung erörtert werden, die dann möglichst in allen Lichtenberger Kitas umgesetzt werden, um den Erzieher*innen-Beruf attraktiver zu gestalten.
- ein aktives und präventives Gesundheitsmanagement (Reduzierung von Überlastungen, Stress und chronischen Erkrankungen) für Erzieherinnen und Erzieher auf dem Weg gebracht werden, dass möglichst in allen Kitas Anwendung findet.
- im Rat der Bürgermeister eine Kampagne zu starten, damit Berlin konkrete Handlungen unternimmt, um Erzieherinnen und Erzieher besser zu bezahlen.
In allen Punkten sollte der Kitaeigenbetrieb NordOst mit Vorbildwirkung vorangehen und eine Umsetzung ermöglichen!
Über die Tätigkeiten und Erfolge zu den einzelnen Maßnahmen der jeweiligen Spiegelstriche ist die BVV ausführlich zu informieren, auch außerhalb eines möglichen Konzeptes.
Begründung:
Der Beruf der anerkannten Erzieherin bzw. des Erziehers ist flächendeckend ein Mangelberuf. Den Beruf attraktiv zu machen, muss auf allen Ebenen gelingen. Ein zentraler Punkt ist die bessere Bezahlung, aber auch sekundäre Bedingungen neben dem Gehalt können den Beruf attraktiver und die Bedingungen im Beruf verbessern. Hierfür sollte der Bezirk nach Ideen und Lösungen suchen, damit die Arbeitsbedingungen in Lichtenberg im Vergleich zu anderen Orten besser sind und somit mehr Erzieherinnen und Erzieher nach Lichtenberg kommen!
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